Gipfelglück am Piz Boé (3152m) |
Endlich waren wir in den Dolomiten. |
Was wir in den ersten drei Teilen unserer Reise in den
Bayrischen Alpen, dem Karwendelgebirge, den Tuxer und den Zillertaler Alpen
erlebt haben, erfahrt ihr hier und hier und hier.
Dass der Weg hoch zur Kreuzwiesen Alm nicht unbedingt zu den uneingeschränkten Highlights unserer Tour gehörte (ihr erinnert euch: Wald, Wald, Wald, nochmal 1000 Höhenmeter, Wald, Wald) haben wir euch ja schon berichtet. Und obwohl oder vielleicht gerade weil der Abend und der Sonnenuntergang und der hausgemachte Käse und überhaupt alles ein absoluter Kracher waren, waren wir am nächsten Morgen nach zwölf Tagen wandern mit nur einem Pausentag gelinde gesagt irgendwie nicht mehr ganz so motiviert – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass unsere Wanderkumpaninnen Maxi und Tina auf der Kreuzwiesen Alm einen Pausentag einlegten und wir uns ärgerten, dass wir vorher getreu dem Motto „Ach wer braucht schon regelmäßige Pausen“ dort keinen eingeplant hatten. Bei wieder einmal dreißig Grad unter der sengenden italienischen Sonne setzten sich die endlosen Almwiesen am nächsten Morgen dann auch erstmal fort – was grundsätzlich sehr idyllisch ist, aber auch bedeutet, dass weit und breit kein Zaun, Felsen oder sonst irgendein schattenspendendes Objekt zu entdecken war. Dann kam zu allem Überfluss noch dazu, dass der Bauer, durch dessen Weide der vom Wanderführer beschriebene Weg führte, genervt von all den Wanderern war und sich kurzerhand entschlossen hatte, den Weg einfach umzuleiten, was wiederum dazu führte, dass wir den Weg (jedenfalls den im Wanderführer beschriebenen) nicht fanden und uns verliefen. Da war dann kurz mal Verzweiflung angesagt á la „Wir kommen da nie an, das schaffen wir doch gar nicht, wie soll das denn gehen“. Aber das dauerte nur kurz – so etwa zehn bis fünfzehn Verzweiflungsminuten und dann war auch wieder gut. Dass so ein Moment irgendwann einmal kommen würde war uns ja insgeheim eigentlich klar gewesen und wir waren sehr dankbar, dass eine andere Wanderin, die sich in der Region auskannte, uns dann erklärte, dass man auch ganz einfach um die Weide des miesepetrigen Bauers drumherum gehen konnte und voilá – da war auch der Weg wieder.
Dass der Weg hoch zur Kreuzwiesen Alm nicht unbedingt zu den uneingeschränkten Highlights unserer Tour gehörte (ihr erinnert euch: Wald, Wald, Wald, nochmal 1000 Höhenmeter, Wald, Wald) haben wir euch ja schon berichtet. Und obwohl oder vielleicht gerade weil der Abend und der Sonnenuntergang und der hausgemachte Käse und überhaupt alles ein absoluter Kracher waren, waren wir am nächsten Morgen nach zwölf Tagen wandern mit nur einem Pausentag gelinde gesagt irgendwie nicht mehr ganz so motiviert – besonders in Anbetracht der Tatsache, dass unsere Wanderkumpaninnen Maxi und Tina auf der Kreuzwiesen Alm einen Pausentag einlegten und wir uns ärgerten, dass wir vorher getreu dem Motto „Ach wer braucht schon regelmäßige Pausen“ dort keinen eingeplant hatten. Bei wieder einmal dreißig Grad unter der sengenden italienischen Sonne setzten sich die endlosen Almwiesen am nächsten Morgen dann auch erstmal fort – was grundsätzlich sehr idyllisch ist, aber auch bedeutet, dass weit und breit kein Zaun, Felsen oder sonst irgendein schattenspendendes Objekt zu entdecken war. Dann kam zu allem Überfluss noch dazu, dass der Bauer, durch dessen Weide der vom Wanderführer beschriebene Weg führte, genervt von all den Wanderern war und sich kurzerhand entschlossen hatte, den Weg einfach umzuleiten, was wiederum dazu führte, dass wir den Weg (jedenfalls den im Wanderführer beschriebenen) nicht fanden und uns verliefen. Da war dann kurz mal Verzweiflung angesagt á la „Wir kommen da nie an, das schaffen wir doch gar nicht, wie soll das denn gehen“. Aber das dauerte nur kurz – so etwa zehn bis fünfzehn Verzweiflungsminuten und dann war auch wieder gut. Dass so ein Moment irgendwann einmal kommen würde war uns ja insgeheim eigentlich klar gewesen und wir waren sehr dankbar, dass eine andere Wanderin, die sich in der Region auskannte, uns dann erklärte, dass man auch ganz einfach um die Weide des miesepetrigen Bauers drumherum gehen konnte und voilá – da war auch der Weg wieder.
Wiesen, Wiesen, Wiesen. Die Lüsener Alm par excellence. |
Und nachdem dieser kurze Schock am Morgen dann überwunden
war, lief es auch wieder. Und zwar erstaunlich gut. Obwohl wir uns am Morgen
absolut tot gefühlt hatten, waren wir nach Kurzem unter den Zeitvorgaben des
Reiseführers, verliefen uns kein einziges Mal mehr und standen dann tatsächlich
schon bald am Würzjoch, dem „offiziellen“ Tor zu den Dolomiten und Beginn des Nationalparks
und der Peitlerkofel, den wir schon am Tag zuvor ständig im Blick gehabt haben,
ragte direkt vor uns auf. Ein traumhafter Ort! Zwar tummelten sich, da man mit
dem Auto bis auf die Passhöhe fahren kann, auch hier die Touristen, aber
irgendwie störte das gar nicht, jedenfalls nicht so sehr wie sonst. Und zwar
ist der Peitlerkofel auch nicht der höchste Berg der Dolomiten und auch sonst
nicht der rekordträchtigste, aber irgendwie hat er doch etwas ganz Besonderes.
Eben diese Dolomiten-Magie, die alle Bergsteiger sofort in ihren Bann zu ziehen
scheint – und so auch uns.
Den Peitlerkofel (2.875m) immer im Blick. |
Und hier war es endlich: Das "Tor" zu den Dolomiten. |
Und das beste daran war: Am nächsten Tag hatten wir nur eine
kurze Etappe (laut Wanderführer viereinhalb Stunden) vor uns und da auch die
Wettervorhersage stimmte, konnten wir uns den Luxus gönnen und ausschlafen.
Also, nicht, dass ihr uns da falsch versteht. Ausschlafen auf einer
Alpenüberquerung heißt, dass man statt um acht erst gegen neun oder halb zehn
die Hütte verlässt. Womit wir in diesem Fall dann die wirklich allerletzten
Übernachtungsgäste waren, die noch nicht aufgebrochen waren und die von den
Mitarbeitern, durch deren Aufräum- und Putzroutine wir stapften, deshalb mit
fragenden Blicken á la „Habt ihr einfach keine Ahnung vom Wandern, keine Lust
mehr oder was ist mit euch los?“ bedacht wurden, weil wir immer noch nicht aufgebrochen
waren. Also setzten wir uns dann mal ganz gemütlich in Bewegung Richtung
Roa-Scharte. Über die hatten wir schon die wildesten Gerüchte gehört, von
treibsandartigem Schotter und Ähnlichem. De facto handelte es sich um ein ganz
normales Schotterfeld, das man locker in Kehren begehen konnte und das dazu,
eingebettet in wunderschöne Felsformationen, noch einen atemberaubenden
Ausblick bot. Etwas außer Atem waren wir dann aber doch, als wir oben ankamen,
denn schließlich mussten wir im Anstieg zur Scharte noch kurz eine lärmende 50
Mann starke italienische Pfadfindergruppe überholen, die wir partout nicht vor
uns auf dem Schotterfeld haben wollten und die sich natürlich just in Bewegung
setzte, als wir gerade am Ende der Gruppe angelangt waren. Also wurde mal kurz
das Sprintprogramm eingelegt. Dass das die absolut richtige Entscheidung war,
zeigte sich spätestens oben an der Scharte, denn schon da hatten wir die
Pfadfinder um Lichtjahre abgehängt und hätten wahrscheinlich doppelt so lange
gebraucht, hätten wir uns auf den engen Kehren im Schotterfeld an jedem
einzelnen vorbeiquetschen müssen.
Auf dem Weg zum Kreuzjoch. |
Nach der Roa- wartete noch die Nivesscharte auf uns. |
Wegmarkierungen sind einfach ein gutes Fotomotiv. |
Sagen wir mal so: Zumindest haben wir das Klettersteigset mal angehabt. |
Oben angekommen war es dann nur noch ein Katzensprung bis zur Puezhütte, wo eine unser kürzesten und entspanntesten Etappen endete. In klassisch italienisch-unfreundlicher Hüttenwirtinnen-Manier zogen wir dann bei der Betteneinteilung den Hauptpreis und durften in den dreistöckigen Etagenbetten (ohne Geländer!) ganz oben Platz nehmen („Ihr seids ja noch jung, gell? Ihr kommts nach da oben!“). Joa. Danke. Da wir also schon mittags auf der Hütte waren, blieb uns nichts anderes übrig, als den Nachmittag mit due cappuccini in der Sonne auf der Terrasse zu verbringen. Wie ärgerlich!
Nachdem sich abends schon ein Gewitter angekündigt hatte,
begann der nächste Tag mit einem Schock. Auf dem Plan stand eine der coolsten
Etappen hoch zur Capanna Fassa, dem höchsten Punkt unserer Tour am Gipfel des
Piz Boé (3152m). Das Sella-Plateau, also die Hochebene unterhalb des Piz Boé
sollte atemberaubend sein, hatten wir gehört, wie eine Mondlandschaft, nicht
von dieser Welt. Doch wie Hochebenen es nun mal so an sich haben, gibt es dort
seeehr sehr viel weite Ebene, sehr sehr viel Stein und sehr sehr wenige
(eigentlich gar keine) Möglichkeiten zum Unterstellen. Schlecht bei Gewitter.
Und als wir gegen 5 Uhr das erste Mal die Augen aufschlugen – gewitterte es.
Und zwar wie. Möglicherweise hörte sich das Gewitter dramatischer an, als es
tatsächlich war, da wir ja in unserer luftigen Höhe doch recht nah unter dem
Hüttendach schliefen, aber was auch immer für ein Gewitter das war – jedes
Gewitter war zu viel für uns. Ohne uns einen Millimeter aus dem Hüttenbett
wegbewegt zu haben (zu viele Bewegungen waren angesichts des fehlenden
Geländers in dieser Höhe ja ohnehin nicht ratsam) waren unsere Tagespläne also
gerade dabei, komplett vor die Wand zu fahren. Und da wir ja alle Hütten im
Voraus reserviert hatten und die Capanna Fassa (DIE Hütte, auf die wir
UNBEDINGT wollten) außerdem nur wenige Betten anbot, die immer lange vorher
ausgebucht waren, taten sich quasi existenzielle Probleme auf. Bis das Gewitter
vorbei war. So gegen halb sieben. Von einer Sekunde auf die andere. Was in den
Bergen eigentlich nichts Ungewöhnliches ist. Dass das Wetter hier besonders
schnell umschlagen kann, wussten wir natürlich, aber wenn wir eins auf dieser Tour
gelernt haben, dann dass man die Wettervorhersage ungefähr so ernst nehmen kann
wie die Glaskugel-Hellseherin auf der Kirmes. Statt zerstörten Wanderplänen gab
es vor dem Frühstück nämlich stattdessen eine Runde traumhaftes Morgenrot
inklusive Regenbogen.
Trotzdem sputeten wir uns, aufzubrechen, denn für den
Nachmittag waren schon wieder Gewitter angekündigt (ja ja, natürlich konnte es
auch hier ganz anders kommen als die Vorhersage, aber man muss ja nichts
provozieren). Es ging erst hinunter zum Pass und von dort aus dann wieder
hoch zum Rifugio Pisciadú – dort war leider keine Übernachtung eingeplant, da
wir ja weiter hoch wollten, aber falls ihr mal in der Gegend seid: eine
wunderschöne Hütte! Direkt an einem Bergsee gelegen und eingerahmt von einem riesigen
Findlings-Feld auf der einen und einer traumhaften Aussicht auf der anderen
Seite.
Trotz drohenden Gewitter-Zeitdrucks im Nacken wollten wir nicht darauf verzichten, hier eine ausgiebige Mittagspause einzulegen, bevor es dann entlang des Sees über felsige Kletterpassagen weiter in die Höhe ging. Hatten es einige Tagestouristen noch bis zur Pisciadú-Hütte geschafft, waren wir nun weit und breit die einzigen Menschenseelen, die in der felsbrockigen Landschaft nach den rot-weißen Markierungen hoch zum Sella-Plateau suchten. Wege gab es hier schon lange keiner mehr, dafür eine Landschaft, so unglaublich schön und faszinierend, wie wir sie auf keiner Etappe zuvor gesehen hatten. Und als wir dann endlich an den Rand der Hochebene traten, waren die Erzählungen vom Mondfeeling keine Übertreibung mehr. So etwas hatten wir noch nicht gesehen. Dolomiten, spätestens hier sind wir euch echt restlos verfallen.
Es hätte noch sehr viel idyllischer sein können, wäre da nicht das aufziehende Gewitter gewesen. In der Ferne grollte es schon, die dunklen Wolken machten sich auf den Weg in unsere Richtung und der Gipfel mit dem Piz Boé lag noch etwa 200 Höhenmeter über uns. Und der Weg dahin führte über eine felsige Ebene und einen ebenso felsigen Klettersteig mit Drahtseilen. Auch, wer in Physik nie aufgepasst hat, kann sich wahrscheinlich vorstellen, dass Gewitter und Drahtseile nicht die allerbeste Kombination sind. Aber wir wollten da unbedingt hoch. Auf diese eine absolut einzigartige und coolste Hütte der ganzen Tour. Und nach einem profimäßigen Blick in die Ferne (nicht, dass wir irgendeine Ahnung gehabt hätten, wie man Wolken richtig liest oder wie weit das Gewitter tatsächlich noch von uns entfernt war) entschieden wir: Das passt. Und sprinteten los. Zugeben, es war vielleicht nicht die sicherste Entscheidung, die man hätte treffen können und es war mit Sicherheit nicht der angenehmste Weg, nach einem ohnehin anstrengenden Aufstieg die letzten 200 Höhenmeter in etwa zwanzig Minuten im Sprinttempo zurückzulegen – aber es hat sich sowas von gelohnt. Im Endeffekt gewährte uns das Gewitter sogar noch ein Viertelstündchen für eine Apfelschorle in der Abendsonne, bevor es lostobte und wir uns schnell ins Innere der Hütte flüchten mussten. Eine Hütte übrigens, die es definitiv auf Platz Eins unseres Rankings der München-Venedig-Strecke geschafft hat – zumindest in der Kategorie einzigartiges (und wundervolles) Erlebnis. Natürlich, großen Komfort konnte man hier nicht erwarten und dass es auf 3152m keine Duschen gibt und alle Gäste sich eine Toilette teilen müssen, geschenkt. Aber hier gab es endlich das, was wir zwischen zu kleinen Leberkäs-Portionen und unfreundlichen Hüttenwirten so oft vermisst hatten: Das richtige Hüttenfeeling. Es gab tolles Essen, herzliche Wirtsleute, ne Runde Schnaps aufs Haus, nette Gespräche und hach, ja, das Gefühl: Es gibt sie noch, die echten Alpen, inmitten all des Massentourismus, der sich leider, leider immer mehr in unseren wunderschönen Bergen breit macht.
Wie froh wir waren, dass wir für den
nächsten Tag einen Pausentag eingeplant hatten – natürlich ließen wir uns
trotzdem nicht den atemberaubenden Sonnenuntergang entgehen, aber danach
konnten wir uns nochmal gemütlich hinlegen und schließlich bestes Frühstück mit
frischen Brötchen und Nutella (Oh mein Gott!!) genießen. Wenn euch nochmal
jemand erzählt, in den Alpen sei es schwierig mit der Lebensmittelversorgung
auf den Hütten und man könne eben nicht alles anbieten – die Capanna Fassa
liegt auf 3152m. Jeden Tag bringen Träger zu Fuß Lebensmittel von der nächsten
Seilbahnstation hinauf. Es gab frische Brötchen. Und Nutella. Noch Fragen?
Sonnenaufgang + Regenbogen + Morgen-Alpenglühen = ganz große Bergliebe |
Unsere kleine Lieblings-Schafkolonie an der Puezhütte |
Das Rifguio Pisciadú (2585m) |
Trotz drohenden Gewitter-Zeitdrucks im Nacken wollten wir nicht darauf verzichten, hier eine ausgiebige Mittagspause einzulegen, bevor es dann entlang des Sees über felsige Kletterpassagen weiter in die Höhe ging. Hatten es einige Tagestouristen noch bis zur Pisciadú-Hütte geschafft, waren wir nun weit und breit die einzigen Menschenseelen, die in der felsbrockigen Landschaft nach den rot-weißen Markierungen hoch zum Sella-Plateau suchten. Wege gab es hier schon lange keiner mehr, dafür eine Landschaft, so unglaublich schön und faszinierend, wie wir sie auf keiner Etappe zuvor gesehen hatten. Und als wir dann endlich an den Rand der Hochebene traten, waren die Erzählungen vom Mondfeeling keine Übertreibung mehr. So etwas hatten wir noch nicht gesehen. Dolomiten, spätestens hier sind wir euch echt restlos verfallen.
Blick vom Sella-Plateau - ja, das da oben ist das Rifugio Boé! |
Es hätte noch sehr viel idyllischer sein können, wäre da nicht das aufziehende Gewitter gewesen. In der Ferne grollte es schon, die dunklen Wolken machten sich auf den Weg in unsere Richtung und der Gipfel mit dem Piz Boé lag noch etwa 200 Höhenmeter über uns. Und der Weg dahin führte über eine felsige Ebene und einen ebenso felsigen Klettersteig mit Drahtseilen. Auch, wer in Physik nie aufgepasst hat, kann sich wahrscheinlich vorstellen, dass Gewitter und Drahtseile nicht die allerbeste Kombination sind. Aber wir wollten da unbedingt hoch. Auf diese eine absolut einzigartige und coolste Hütte der ganzen Tour. Und nach einem profimäßigen Blick in die Ferne (nicht, dass wir irgendeine Ahnung gehabt hätten, wie man Wolken richtig liest oder wie weit das Gewitter tatsächlich noch von uns entfernt war) entschieden wir: Das passt. Und sprinteten los. Zugeben, es war vielleicht nicht die sicherste Entscheidung, die man hätte treffen können und es war mit Sicherheit nicht der angenehmste Weg, nach einem ohnehin anstrengenden Aufstieg die letzten 200 Höhenmeter in etwa zwanzig Minuten im Sprinttempo zurückzulegen – aber es hat sich sowas von gelohnt. Im Endeffekt gewährte uns das Gewitter sogar noch ein Viertelstündchen für eine Apfelschorle in der Abendsonne, bevor es lostobte und wir uns schnell ins Innere der Hütte flüchten mussten. Eine Hütte übrigens, die es definitiv auf Platz Eins unseres Rankings der München-Venedig-Strecke geschafft hat – zumindest in der Kategorie einzigartiges (und wundervolles) Erlebnis. Natürlich, großen Komfort konnte man hier nicht erwarten und dass es auf 3152m keine Duschen gibt und alle Gäste sich eine Toilette teilen müssen, geschenkt. Aber hier gab es endlich das, was wir zwischen zu kleinen Leberkäs-Portionen und unfreundlichen Hüttenwirten so oft vermisst hatten: Das richtige Hüttenfeeling. Es gab tolles Essen, herzliche Wirtsleute, ne Runde Schnaps aufs Haus, nette Gespräche und hach, ja, das Gefühl: Es gibt sie noch, die echten Alpen, inmitten all des Massentourismus, der sich leider, leider immer mehr in unseren wunderschönen Bergen breit macht.
Ohne Worte |
Abendstimmung am Gipfel des Piz Boé (3152m) |
Sonnenaufgang am Piz Boé |
Blick auf die Marmoada (3343m) |
Der Piz Boé war zugleich auch der höchste Punkt unserer Tour. |
Ein gutes hatte der Tag trotzdem, denn wir trafen Maxi und
ein paar andere bekannte Gesichter wieder und hatten trotz miesen Abends einen
umso netteren Abend, bevor dann die letzten Tage unserer Reise anbrachen. Was
wir auf dem Weg vom Piz Boé bis nach Belluno erlebt haben, erfahrt ihr im
nächsten Teil.
To cool for a Liebesschloss. Unser Karabiner hängt am Gipfelkreuz des Piz Boé. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen